SALZBURGER BLASMUSIKKOMPONISTEN

Quellennachweis: Birsak / DrDr. König, das große Salzburger Blasmusikbuch 1983, Seiten 136 bis 148.
Mit freundlicher Genehmigung
Verlag Christian Brandstätter, Wien

BAYER Anton senior KACHLER Wilhelm REITER Stefan senior
BECK Franz KARL Franz RICHTER Wenzel
BERLOGER Bartholomä KENDLBACHER Andreas RIEDMANN Josef
BINGGL Konrad *** KUFNER Sepp *** SCHMID Hans
BRANDSTÄTTER Sebastian LEITERMAYER Alexander SCHMIDT Gustav
EMMERT Adam Joseph LEITNER Josef *** SEIDL Josef
ENSMANN Arthur MAHR Gustav SPIRK Josef
*** ERTL Leo MACHREICH Georg STEINER Rupert
FAISTAUER Johann MACHREICH Michael TOPF Rudolf
GRUBER Felix MARSALEK Franz UNTERWURZACHER Albert
HAFNER Franz MELUSIN Rudolf UNTERWURZACHER Rudolf
HALLER Christian MOZART Leopold *** WEISSBACHER Sepp
HAYDN Michael MOZART Wolfgang Amadeus WIESER Sepp
HEIGENHAUSER Johann *** NEUMAYR Sepp WIMMER Eduard
HERZOG Johann NOGGLER Johan

Dem nachfolgenden Verzeichnis von Leben und Werk bzw. Werkauswahl alter bekannter Blasmusikkomponisten aus Stadt und Land Salzburg wird eine Liste derjenigen Komponisten vorangestellt, deren Leben und Werk nicht erfaßt werden konnten. Hier sind auch jene angeführt, die ausschließlich Tanzmusik komponiert haben:

Böckl Franz - Henndorf Ortner Rupert - Wagrain
Eder Gottfried - Mittersill Plank Remedlus - Bad Dürrnberg
Kehldorfer Johann - Zederhaus Rieder Anton - Mattsee
Lercher Wilhelm - Großarl Scharler Ferdinand - Mittersill
Lindner Josef - Bischofshofen Schiller Friedrich von Schildenfeld- Lamprechtshausen
Maurer Michael - Wagrain Schramm Lorenz - St. Michael
Meler Michael - Hallein  

Das folgende Verzeichnis enthält auch Komponisten, die nicht aus Salzburg stammen, jedoch hier als Leiter oder Angehörige einer Musikkapelle wirken oder gewirkt haben.

BAYER Anton senior
geb. Wölting im Lungau 24. März 1909, genannt "Lenzen Toni", Landwirt.
Wurde 1926 Mitglied der Bürgermusikkapelle Tamsweg.
Gründete 1931 die Wöltinger Dorfmusik Tamsweg, deren Leitung er bis 1981 innehatte; seither Ehrenkapellmeister. Seit seiner Jugend maßgeblich im örtlichen Brauchtumsleben tätig.

Werke: Wöltingermarsch; Am Prebersee, Walzer; Die lustigen Wöltinger, Polka; Hochzeit ist's, Walzer; -Malbaumwalzer; Da Toni, Polka.

Alle diese Werke sind im November 1982 vom ORF-Landesstudio Salzburg aufgenommen worden.

BECK Franz
Geb. Wien 19. November 1901, gest. 1976. Kanzleibediensteter.
Trat 1915 als Musikeleve in die Regimentsmusik des Infanterie-Regiments Carol 1. König von Rumänien Nr. 6 ein. Ab 1927 diente er als Militärmusiker im Wiener Infanterie-Regiment Erzherzog Karl Nr. 3 unter Kapellmeister Gustav Gaigg. Daneben studierte er vier Jahre lang Violine und Querflöte am Konservatorium der Stadt Wien. Während des Zweiten Weltkrieges zunächst Militärmusiker in Wien und Essen, danach bis Kriegsende Frontdienst mit anschließender Gefangenschaft bis 1947. 1947-1965 als Kapellmeister und Musiklehrer in Kärnten tätig. 1965-1976 Kapellmeister in Tenneck.

Werke: Gruß vom Gartnerkofel, Marsch; Auerspergmarsch, 1970; Windbichl-Glück Auf-Marsch, 1966; Die Eisenwerker, Marsch, 1967.

BERLOGER Bartholomä
Geb. 1873, gest. 1955.Gelernter Schuhmacher
Später jahrzehntelang Gemeindesekretär in Maishofen. Dort gründete er 1898 die örtliche Musikkapelle, die er bis 1951 leitete. Während des Ersten Weltkrieges Regimentsmusiker (Trompete und Flügelhorn), zuletzt Militärkapellmeister im Range eines Leutnants.

Werke: Salzburger Schützenmarsch; Oberst Fasser-Marsch.

BINGGL Konrad
Geb. Mauterndorf 8. April 1908, Bäcker.
Erster Musikunterricht mit acht Jahren (Violine), danach im Selbststudium Flöte, Gitarre und Harmonika; 1928/29 Flötenstudium am Konservatorium der Stadt Wien. Seit 1924 nacheinander aktives Mitglied der Musikkapellen Mauterndorf, Öblarn, Altenmarkt und Werfen (seit 1948); zwischendurch Mitwirkung in einem Streichorchester, in einer Schrammelmusik sowie in einem Männerchor. Obwohl bereits in jungen Jahren von einem schweren Gehörleiden befallen, hat er sich als aktiver Musiker, Lehrer und Komponist unter den Kapellen des Pongaues beträchtliches Ansehen erworben.

Werke: Werfner Marsch, 1950; Anton Eibl-Marsch, 1981.

BRANDSTÄTTER Sebastian
Geb. Bischofshofen 20. Januar 1896, gest. 30. Mal 1960, Bergmann.
In jungen Jahren weitum bekannter Tanzmusiker (Flügelhorn), zugleich viele Jahre lang Leiter der Bauernmusikkapelle St. Johann im Pongau und später der Werksmusikkapelle "Konkordiahütte" Tenneck.

Werke: Bauernschützenmarsch, 1951; Struberschützenmarsch, 1951; Werfner Eisen, Marsch; Blühnbacher Schlittenfahrt, Charakterstück.

EMMERT Adam Joseph
Geb. Würzburg 24. Dezember 1765, gest. Wien 1 1. April 1812.
War 1788 - 1802 als Hofbeamter in Salzburg tätig.

Werkauswahl: vier "Harmonien" für Flöte, Klarinette, Hörner und Fagott; daneben zahlreiche Lieder sowie Kirchen- und Bühnenwerke.

ENSMANN Arthur
Geb. 1930, Kaufmann.
1943-1978 aktives Mitglied der Trachtenmusikkapelle Mittersill (Klarinette und Saxophon). Bekanntgeworden durch sein Lied "Die Alpenrose aus Mittersill"; daneben noch mehrere andere Kompositionen für Tanzmusik.

Werk: Mittersiller Schützenmarsch, 1968.

ERTL Leo
Geb. Wien 28. September 1910.
Von 1924 bis 1929 Studien an der Wiener Musikakademie bei Pollatschek (Klarinette), Schütz (Orgel) und Schmidt (Komposition) sowie anschließend am Mozarteum Salzburg bei Prof. Bernhard Paumgartner. Ab 1929 diente er als Militärmusiker beim Alpenjägerbataillon 3 in Salzburg, legte 1933 die Militärkapellmeisterprüfung in Wien ab und beendete 1936 sein Kapellmeisterstudium in Salzburg mit Auszeichnung. In der Folge war er ab 1936 Militärkapellmeister beim Feldjägerbataillon 2 in Pinkafeld im Burgenland und ab Juli 1937 beim IR 14 in Linz sowie zusätzlich Musiklehrer am dortigen Bruckner-Konservatorium. 1938 wurde er als Musikmeister (Kapellmeister) zur deutschen Wehrmacht nach Herford in Westfalen versetzt, war während des Zweiten Weltkrieges an der West- und an der Ostfront eingesetzt sowie dreieinhalb Jahre lang in sowjetischer Gefangenschaft. Nach der Heimkehr im Jahr 1947 übernahm er die Zweigschule des Mozarteums in Zell am See, war vielfach als Chorleiter tätig und leitete 1947-1952 die Bürgermusikkapelle Saalfelden sowie 1951-1957 die Magistratsmusikkapelle Salzburg. 1954 erfolgte, nicht zuletzt über Anregung von Hans Schmid, die Ernennung von Leo Ertl zum Landeskapellmeister von Salzburg; 1956 wurde er zum Kapellmeister der neu aufgestellten Militärmusik Salzburg berufen, 1959 erfolgte seine Ernennung zum Bundeskapellmeister des Österreichischen Blasmusikverbandes, welche Funktion er bis 1977 innehatte. 1966 übernahm er die Leitung der Salzburger Volksmusikschulen, 1972 wurde er als Nachfolger von Militärkapellmeister Prof. Friedrich Hodick zum Musikreferenten im Bundesministerium für Landesverteidigung in Wien ernannt. 1973 zum Oberst befördert, trat er 1975 als Kapellmeister der Militärmusik Salzburg sowie als Musikreferent beim Armeekommando offiziell in den verdienten Ruhestand. Er blieb jedoch weiterhin Landeskapellmeister von Salzburg. Prof. Leo Ertl hatte an der Aufwärtsentwicklung der Salzburger Blaskapellen, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg, in fachlicher Hinsicht durch die Abhaltung zahlreicher Kurse, Seminare, Vorträge und Konzerte im In- und Ausland sowie im ORF entscheidenden Anteil. Er ist Träger höchster Auszeichnungen des Österreichischen sowie des Salzburger Blasmusikverbandes.

Seine Verdienste, die sich auch auf den Bereich der Blasmusikkomposition erstrecken, wurden 1967 mit der Verleihung des Berufstitels "Professor" gewürdigt.

Werkauswahl: Jung-Rainer-Marsch, 1934; Alt-Salzburger Fackeltanz, 1952; Paumgartner-Marsch, 1969; daneben zahlreiche Bearbeitungen, darunter "Mei Hoamat, mei Salzburg' sowie W. A. Mozarts Deutsche Tänze, KV 509, und drei Märsche KV 335, 408/1, 408/2 (1956).

FAISTAUER Johann
Geb. Lofer 12. August 1886, gest. 12. Mal 1929, gelernter Büchsenmacher
Später Gastwirt in St. Martin bei Lofer. Spielte Flügelhorn und Euphonium und war während seiner Ausbildung zum Büchsenmacher einige Zeit lang Kapellmeister von Ferlach in Kärnten. Später leitete er die -Musikkapelle St. Martin bei Lofer 1920-1923 und 1926-1928.

Werk: Pass Luftenstein-Marsch.

GRUBER Felix
Gest. 1884.
Sohn des Stille-Nacht-Komponisten Franz Xaver Gruber. Leitete von 1862 bis 1884 die Bürgerkorpskapelle Hallein

Werke: Zwei Märsche; Feldmesse und Weihezeremonie (für die Fahne des Halleiner Bürgerkorps); arrangierte über 100 Märsche, Ausschnitte aus Opern, Potpourris, Lieder und Tänze für Blasmusik.

HAFNER Franz
Geb. Utissenbach im Waldviertel 1907.
Mit zehn Jahren erster Musikunterricht in der Bürgerschule Zwettl. Nach Abschluß der Tischlerlehre führte ihn seine anschließende Wanderzeit nach Saalfelden, wo er zwei Jahre lang Mitglied der Bürgermusik war. Ab 1930 diente er als Militärmusiker beim Alpenjägerbataillon 3 in Salzburg; daneben ordentliches Musikstudium am Mozarteum. 1939-1943 Korpsführer (Musikmeister) in einem Berliner Gardebataillon. Ab 1943 Kriegseinsatz mit nachfolgender Gefangenschaft. Danach Eintritt in die Fischermusikkapelle Liefering, deren Leitung er 1950-1981 innehatte und die nunmehr von seinem Sohn Horst geführt wird. Zugleich war Franz Hafner 1970-1980 Bezirkskapellmeister von Salzburg-Stadt. Neben diversen hohen Auszeichnungen des Blasmusikverbandes erhielt er für seine Verdienste als Komponist und Kapellmeister 1977 von der Stadt Salzburg den Bürgerbrief verliehen.

Werkauswahl: Frundsbergmarsch; Lieferinger Fischermarsch; Karl Merhaut-Marsch; Kohlpeter Marsch; Saalachtaler Polka; Auf der Salzburger Dult, Walzer; Salzburger Rupertikirtag, Polka; Musikantenfreunde, Walzer; Arrangement der Bauernmesse von Anette Thoma.

HALLER Christian
Geb. Klagenfurt 19. Dezember 1915, gelernter Bäcker
Später Bediensteter und zuletzt Leiter des Arbeitsamtes Tamsweg. Ab 1935 diente er als Militärmusiker im Alpenjägerregiment 11 sowie im Kärntner IR 7. 1935-1938 Besuch des Musikkonservatoriums in Klagenfurt mit Abschlußprüfung auf dem Waldhorn; daneben spielte er noch Flügelhorn und Baßflügelhorn. Anschließend Kriegseinsatz im Gebirgsjägerregiment 139 und zuletzt in der 9. Panzerdivision. Im April 1946 Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft. 1953-1980 leitete er die Bürgermusikkapelle Tamsweg. Für seine Verdienste um die Musik wurde ihm 1975 der Goldene Ehrenring der Marktgemeinde Tamsweg verliehen.

Werk: Vereinigtenmarsch (enthält im Trio ein altes Zunftlied).

HAYDN Michael
Geb. Rohrau, Niederösterreich, 1737, gest. Salzburg 10. August 1806.
Er löste wahrscheinlich 1745 seinen älteren Bruder Joseph als Chorknabe in Wien ab. Mit 20 Jahren wurde er bischöflicher Kapellmeister in Großwardein, von 1763 bis zu seinem Tod wirkte er als erzbischöflicher Hofmusikus (Domorganist) und Konzertmeister in Salzburg und war somit Kollege von Mozart Vater und Sohn. Kurze Zeit Lehrer von Weber und Diabelli. Mit der Hofsängerin Maria Magdalena Lipp verheiratet, pflegte er besonders enge Beziehungen zum Erzstift St. Peter.

Werke: zahlreiche Instrumentalwerke, darunter Orgel- und Trompetenkonzerte sowie Streichquartette, in der Hauptsache kirchliche Kompositionen; erstmals Männerchöre a capella; an blasmusikalischen Werken schuf er den Pappenheim-Marsch und den Josias Coburg-Marsch, die beide 1967 Salzburger Truppenkörpern als Traditionsmärsche zugeordnet wurden.

HEIGENHAUSER Johann
Leiter der Musikkapelle Taxenbach 1900-1913.

Werke: Anton Wallner-Marsch, 1903; Wasserleitungs-Eröffnungsmarsch, 1907; Kolm-Seigurn-Marsch.

HERZOG Johann
Geb. Saalfelden 14. April 1946.
Hauptschullehrer und Nebenerwerbslandwirt in Saalfelden. Ab dem zehnten Lebensjahr nacheinander Ausbildung auf den Instrumenten Blockflöte, Klarinette, Violine und Kontrabaß; vier Jahre Studium am Mozarteum Salzburg. Fachschullehrerprüfung aus Musik. Absolvent mehrerer Kapellmeisterkurse bei Prof. Herbert König und Prof. Leo Ertl sowie bei Kapellmeister Sepp Riedmann von der Bürgermusik Zell am See. Seit 1979 stellvertretender Bezirkskapellmeister des Pinzgaues.

Werke: Feuerwehrmarsch; Auf froher Fahrt, Marsch; Bürgermusikanten, Marsch; Sehnsuchtsträume, Polka und Heimleben, Polka.

HÖLL Matthias
Geb. Leogang 27. März 1919, Kaufmann.
Er entstammt einer sehr aktiven musikalischen Familie: Sein Onkel war Gründer bzw. Mitbegründer der Musikkapellen Leogang und Saalbach; sein Vater leitete die Musikkapelle Leogang 1911-1933, sein Cousin Peter Höll die heutige Trachtenmusikkapelle Saalbach-Hinterglemm 1931-1939 und 1951-1962; weiters ist sein Bruder Max seit Jahrzehnten in verschiedenen Musikkapellen sowie im Bezirksverband der Pinzgauer Blaskapellen tätig. Hias Höll wurde bereits mit acht Jahren Mitglied der Musikkapelle Leogang und erlernte nacheinander Schlagwerk, Tenorhorn, Posaune, Baßtuba, Akkordeon, Gitarre und Kontrabaß. Berufsbedingt hielt er sich 1936-1938 in Belgien auf, wo er im Kirchenchor mitwirkte und privaten Musikunterricht nahm. Ab 1938 diente er bei der deutschen Wehrmacht (IR Liszt) als Militärmusiker und legte 1942 die Kapellmeistereignungsprüfung ab; anschließend vorübergehende Verwendung als Korpsführer (Musikmeister). Danach bis Kriegsende Frontdienst, zuletzt als Kompanieführer, und Gefangenschaft. Im Herbst 1945 für kurze Zeit Kapellmeister der Bürgermusik St. Johann im Pongau, ab Dezember 1945 bis 1979 Leiter der Musikkapelle Bruck an der Glocknerstraße. 1955 gründete er gemeinsam mit Sepp Weißbacher die "Pinzgauer Alpensymphoniker". Von Kriegsende bis 1947 war er auch als Kulturreferent der Bezirkshauptmannschaft Zell am See für den Pinzgau tätig. Seit 1967 Bezirkskapellmeister des Pinzgaues, stellvertretender Landeskapellmeister sowie Wertungsrichter. Für seine Verdienste um die örtliche und auch regionale Blasmusik wurde er 1979 von der Musikkapelle Bruck an der Glocknerstraße zum Ehrenkapellmeister auf Lebenszeit ernannt.

Werke: Ostmarkgrüße, Marsch, 1940; Pinzgauer Musikantenmarsch, 1977; Feuerwehrmarsch. Daneben mehrere Stücke für Tanzmusik und das Lied "Der blaue Enzian".

HOYER Hans
Geb. Wilhelmsburg, Niederösterreich, 14. Mal 1906.
Pensionierter Musiklehrer und Verwaltungsbeamter. 1926-1932 Studium an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Prag mit Abschlußdiplom im Hauptfach Klarinette. Anschließend Militärmusiker im Salzburger IR 12. Während des Zweiten Weltkrieges Klarinettist in der Kommandanturmusik der deutschen Wehrmacht in Paris mit anschließender amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg trat er in den Dienst der Bezirkshauptmannschaft Zell am See. Zugleich Mitglied der Bürgerrnusik Zell am See sowie Mitbegründer der Volksmusikschule Zell am See.

Werkauswahl: Glockenspielkinder, Marsch, 1936; Irrlichter, Walzer-Intermezzo, 1949; Reiterfreuden, Marsch, 1950; Schule für Klarinette, 1950; Mein Kaprun, Marsch, 1950; Küssnacht, Dir zum Gruß, Marsch, gewidmet der Feldmusik Küssnacht in der Schweiz, 1978.

HÜTTISCH Franz Anton
Geb. Joachimsthal, Böhmen, 20. Februar 1874, gest. Wien 23. Dezember 1956.
Schüler von Robert und Johann N. Fuchs, Anton Bruckner, Joseph Hellmesberger, Josef Schantl (Waldhorn) am Wiener Konservatorium. 1892 wurde er Hornist im Orchester der k. u. k. Hoftheater, trat 1896 als Solist und Dirigent in London auf, bereiste 1897-1900 mit den Orchestern Ziehrers und Eduard Strauß die Weit und gründete im letztgenannten Jahr ein Horn-Quartett, mit dem er ebenfalls weite Konzertreisen unternahm. 1902 wurde Hüttisch k. u. k. Militärkapellmeister beim IR 71 in Trentschin, 1912 übersiedelte er in gleicher Eigenschaft zu den 28ern nach Trient, Meran, Innsbruck, Prag und Szegedin. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete Hüttisch zunächst als Theaterkapellmeister. 1926 zog es ihn wieder zur Militärmusik, und er übernahm die Kapelle der Alpenjäger in Salzburg; 1934 in Ruhe. Seinen Lebensabend verbrachte er in Wien, wo er noch die Kapelle der Wiener Feuerschutzpolizei dirigierte. Von seinen Kompositionen wurde der "Medeazza-Marsch" am populärsten.

HUTYA Alois
Geb. Preßburg 18. Februar 1925.
Ehemaliges Mitglied des Salzburger Mozarteumorchesters. Mit neun Jahren lernte er Klarinette und Violine, ab 1941 studierte er Fagott in Preßburg, Wien, Linz und Salzburg. 1947 begann sein Engagement als erster Fagottist im Mozarteumorchester; 1953 Preisträger auf dem Fagott in Genf. 1967 gründete er für die Gestaltung von Rundfunkaufnahmen die "Blaskapelle Hutya" und vergrößerte diese später zum "Salzburger Blasorchester". 1971-1981 war er Kapellmeister in St. Gilgen, seit März 1982 leitet er den Eisenbahner-Musikverein Salzburg.

Werke: Salzburger Bummler (auch: St. Gilgner Leben), Marsch, 1977; Mein Ideal, Polka, 1980; daneben mehrere Arrangements von Märschen aus der Monarchie.

INNERHOFER Lambert
Geb. 1941. ÖBB-Beamter. Mitglied der Trachtenmusikkapelle Uttendorf.

Werk: Uttendorfer Musikanten, Marsch (arrangiert von Hugo Hoyer).

KACHLER Wilhelm
Geb. Petschau, Kreis Eger, 27. Juli 1853, gest. Salzburg 7. Februar 1899.
1895-1899 Kapellmeister beim IR 59. Trat 1872 der Musik des ungarischen IR Freiherr von Klobucar Nr. 5 in Eries bei, deren Leitung er 1881-1885 innehatte.

Werke: Deutsche Tänze; Rosamunde Ouvertüre; Ariolfe aus der h-Moll-Sinfonie; Variationen über die Volkshymne; Kaiser-Ouvertüre.

KARL Franz
Geb. 1886, gest. 1922.
Leiter der Musikkapelle Leopoldskron 1913-1922, unterbrochen durch Kriegsdienst und russische Gefangenschaft, in welcher er die beiden nachgenannten Märsche komponierte.

Werke: Fern der Heimat, Marsch; Heimkehrer, Marsch.

KENDLBACHER Andreas
Geb. Hüttschlag 18. November 1927, Maurer.
Erster Musikunterricht bei seinem Vater, einem weitum bekannten Tanzmusiker. Erlernte die Instrumente Klarinette, Euphoniurn, Flügelhorn und Posaune. 1941-1967 leitete er die Musikkapelle Hüttschlag.

Werke: Hohe Tauern, Marsch; Prangerschützen, Marsch. Daneben rund 75 Stücke für Tanzmusik und 32 für Akkordeon sowie zwei Lieder und ein fünfstimmiger Choral.

KUFNER Sepp
Geb. Bischofshofen 1926, Bundesbahnbeamter in Ruhe.
1937-1954 Mitglied der Bundesbahn-Musikkapelle Bischofshofen. Langjähriges Mitglied sowie Begründer mehrerer Tanz- und Unterhaltungskapellen. Nach dem Zweiten Weltkrieg vier Semester lang Abendstudium am Mozarteum (Klarinette und Harmonielehre). Referent für Tanzlmusik bei den Brauchtumswochen der Salzburger Heimatpflege.

Werkauswahl: Mit der Bundesbahn, Marsch; Hoch Salzburg, Marsch; Musikantengruß, Marsch und Dr. Haslauer-Marsch (gemeinsam mit J. Spirk); Blasmusikanten, Polka; Komm zu mir, Polka (gemeinsam mit J. Spirk); Salzburger Echo, Walzer.

LEITERMAYER Alexander
Geb. Wien 4. Mal 1826, gest. Wien 1898.
Sohn von Michael Leitermayer, Musikdirektor am Theater in der Josefstadt, später am Theater an der Wien. 1875-1884 Kapellmeister beim IR 59. Trat bereits mit zwölf Jahren als Klarinettensolist auf und beendete 1844 sein Klarinettenstudium in Salzburg mit dem Diplom. Ab 1849 bis zum Dienstantritt in Salzburg 1875 war er nacheinander als Kapellmeister bei den Infanterie-Regimentern Alexander 1. Kaiser von Rußland Nr. 2 in Theresienstadt, Wien und Olmütz (1849-1851 und 1854-1959) sowie Freiherr von Hess Nr. 49 in Wien (1869-1874) tätig. Nach Ende seines Salzburger Wirkens trat er in den Ruhestand.

Werkauswahl: Der tapfere Landsoldat, Marsch; Cip, Cip, Marsch nach italienischen Nationalliedern; Turnerfest-Marsch; Fest-Marsch; Rudolfs-Marsch; Abschied von Olmütz, Marsch; Schubert-Monument-Marsch; Faust-Ouvertüre; Militärische Feldmesse; Lied der deutschen Waffenschmiede. Unter seinen rund 300 Werken befinden sich unter anderem mehrere Messen und Orchesterkompositionen.

LEITNER Josef
Geb. 8. März 1956, Bäcker.
Mitglied der Musikkapelle St. Martin bei Lofer; ausgebildet auf den Instrumenten Flügelhorn, Trompete, Tenorhorn, Posaune, Horn, Baßtuba und Baß-Gitarre. 1975/76 diente er bei der Militärmusik Salzburg. Mitglied bekannter Tanzkapellen.

Werke: Gruß an Vorderkaser, Marsch. Daneben rund 20 Musikstücke für kleine Besetzung.

MAHR Gustav
Geb. Brandels an der Elbe 23. November 1858, gest. Hargelsberg bei St. Florian, Oberösterreich, 1. September 1930
Ältester Sohn des Militärkapellmeisters im IR 75, Anton Mahr, und Schwiegersohn von Militärkapellmeister Ferdinand Schroll vom IR 18. 1884-1894 Kapellmeister beim IR 59. Studierte am Prager Konservatorium Violine, Harmonielehre, Kontrapunkt und Komposition. Nach erfolgreichem Studienabschluß trat er 1875 als Sologeiger in die von seinem Vater geleitete Regimentsmusik ein. 1878 wurde er Militärkapellmeister beim ungarischen IR Prinz Gustav von Wasa Nr. 60. 1884 wurde er in Salzburg Nachfolger von Militärkapellrneister Alexander Leitermayer. Danach führte er ab 1895 die Kapelle des 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger (1895-1899), des ungarischen IR Graf Grünne Nr. 43 (1899-1904), des 4. Regiments der Tiroler Kaiserjäger (1904-1909), des böhmischen IR Albrecht Herzog von Württemberg Nr. 73 (1910/1911) und des oberösterreichischen IR Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein Nr. 14. Beim IR 14 blieb er bis Kriegsende. Danach leitete er bis zu seinem Tod das Orchester des Linzer Kolosseum-Varietés sowie die Linzer Eisenbahner-Kapelle.

Werkauswahl: Hoch Tirol, Marsch; Andreas Hofer-Marsch; Fenner-Jägermarsch; Rheingraf Salm-Salm, Marsch; Österreichischer Generalmarsch; Erzherzog Rainer Marsch; Sturm Marsch; Heimwärts Marsch; Rudolfs Marsch; Huldigungs Marsch; Sizzo Noris Marsch; Das Mädchen von Tahiti, Oper; Des Sängers Fluch, Singspiel; daneben zahlreiche Fanfarenmärsche, Orchesterwerke, Streichquartette, kammermusikalische Kompositionen, Klavierwerke, Kompositionen für Chormusik, Lieder mit Klavierbegleitung sowie Polkas, Mazurken, Walzer, Potpourris und viele Bearbeitungen für Blasmusik.

MACHREICH Georg
Geb. St. Georgen im Pinzgau 24. April 1942, Maschinist.
Erster Unterricht auf der Es-Klarinette bei seinem Vater Michael Machreich, Leiter der Musikkapelle St. Georgen im Pinzgau 1934-1964. Später Ausbildung auf Flügelhorn und Trompete. Seit 1972 Mitglied der Musikkapelle Saalbach-Hinterglemm.

Werke:
Gruß aus Saalbach, Marsch, 1972; Heimatklänge, Polka, 1972. Daneben zahlreiche Musikstücke für kleine Besetzung.

MACHREICH Michael
Geb. St. Georgen im Pinzgau 11. Juli 1910, Austragbauer.
Leiter der Musikkapelle St. Georgen 1934-1964.

Werk: Hoch St. Georgen, Marsch.

MARSALEK Franz
Geb. 1895, gest. 1975.
Ehemaliges Mitglied der Wiener Philharmoniker (Violine). 1954-1967 Leiter der Trachtenmusikkapelle Neukirchen am Großvenediger.

Werk: Jubiläumsmarsch, 1953.

MELUSIN Rudolf
Geb. Borzimor bei Brünn 14. Juni 1826, gest. 1887.
1859-1875 Kapellmeister beim IR 59, danach beim IR Gerba Nr. 78 in Osijek.

Werkauswahl: Offiziers Marsch; Tiroler Schützen Marsch; Kaiser Franz Joseph Marsch; Feuerwehrmarsch; Abschiedsklänge, Trauermarsch, Konzertarie für Flügelhorn; Capriccio für Euphonium; Retraite.

MOZART Leopold
geb. Augsburg 14. November 1719, gest. Salzburg 28. Mai 1787.
Vater und musikalisch-kompositorischer Erzieher von Wolfgang und "Nannerl" Mozart. Zu seiner Zeit ein berühmter Geiger und Musiklehrer, zuletzt Vizekapellmeister am Salzburger Hof.

Werkauswahl: Türkische Musik; daneben Opern, Oratorien, Sinfonien, Konzerte, Kammer- und Klaviermusik.

MOZART Wolfgang Amadeus
Geb. Salzburg 27. Januar 1756, gest. Wien 5. Dezember 1791.
In seinen 16 originalen, zum Teil fragmentarisch erhalten gebliebenen Bläsermusiken - Serenaden, Divertimenti, Märsche u. a. - kulminiert das Genre frühklassischer Freiluftmusiken. Bereits das von seiner Schwester Marianne angefertigte "Verzeichnisz alles desjenigen was dieser zwölfjährige Knab seit seinem 7ten Jahre componiert" nennt "viele Menuetten mit allerhand Instrumenten, Aufzüge für Trompeten und Pauken" sowie verschiedene "Militärische Märsche mit 2 Haut: 2 Corni & fagotto". Mit den Mailänder Divertimentis KV 159 b/186 und KV 159 d/166 eröffnet Mozart die Reihe der Bläserkompositionen für je zwei Oboen, Klarinetten, Hörner und Fagotte (mit fallweise hinzutretenden Englischhörnern und Bassetthörnern), eine Gattung, die in den Serenaden KV 370 a/361, KV 375 und KV 384 a/288 ihren Höhepunkt erreichte. Namentlich die B-Dur-Serenade KV 370 a, 1786 als "Geschenk für die ihm verbundenen Bläser der Münchner Hofkapelle" (J. Saam) komponiert und in einer Akademie des Klarinettenvirtuosen Anton Stadler im Wiener Nationaltheater am 23. März 1784 aufgeführt, sprengt in der Dimension der formalen Anlage, in Gehalt und Gestalt, wie in der instrumentalen Besetzung (2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Bassetthörner, 4 Waldhörner, 2 Fagotte und Kontrabaß) den überkommenen Rahmen dieser musikalischen Spezies und wird vielfach als "frühe Originalkomposition für Blasmusik" apostrophiert (Velt). A. Stadler, für den Mozart viele seiner Klarinettenkompositionen, darunter das Klarinettenkonzert KV 622 und das Klarinettenquintett KV 452 schrieb, war ebenso wie sein Bruder Johann zu dieser Zeit (1783 bis 1787) Mitglied der aus acht Bläsern bestehenden kaiserlichen Harmoniemusik. Die menschlichen und künstlerischen Beziehungen zwischen Mozart und A. Stadler, die beide auch der Wiener Freimaurerloge "Zum Palmbaum" angehörten, fanden ihren augenfälligen Niederschlag in zahlreichen Bläserkompositionen, von denen allerdings einige durch die Gewissenlosigkeit und Leichtfertigkeit A. Stadlers verlorengingen. Mozarts umfangreicher Briefwechsel mit seinem Vater dokumentiert die Tatsache, daß er neben Originalkompositionen für "Harmoniemusik" - etwa im Auftrag der Fürsten von Liechtenstein und Schwarzenberg - auch Transkriptionen und Bearbeitungen eigener Werke schuf. So schreibt Mozart am 20. Juli 1782: ". . . Nun habe ich keine geringe Arbeit: bis Sonntag acht Tag muß meine Opera (,Entführung') auf die Harmonie gesetzt sein, sonst kommt mir einer bevor und hat anstatt meiner den Profit davon ... Sie glauben nicht, wie schwer es ist, so etwas auf Harmonie zu setzen, daß es den Blasinstrumenten eigen ist und doch dabei nichts von seiner Wirkung verloren geht . . ." Tatsächlich wurden wie zu Lebzeiten Mozarts so auch nach dessen Tod viele seiner Werke, besonders Ausschnitte aus Opern, von seinen Zeitgenossen H. G. Ehrenfried, J. Triebensee, G. F. Fuchs, J. Stumpf, C. A. Göpfert u. a. für Harmoniemusik bearbeitet und fanden, besonders durch die Militärkapellen, weite Verbreitung.

Werke für Bläserensembles: A. Divertimenti, Serenaden und Einzelstücke: KV 159 b/186, 159 d/166, 213, 240, 240 a/252, 240 b/188, 253, 270, 271 g/289, 370 a/361, 375, 384 a/388, 439 b. - B. Fragmente: 384 B, 384 b, 384 c/Anh. 96. - C. Übertragungen und Bearbeitungen von fremder Hand: zu 300 1/331, 320 a/335, 366, 370 a/361, 375, 384, 387 c/407, 492, 497, 527, 563, 588, 608, 620, 621. - D. Zweifelhafte und unterschobene Werke: KV Anh. C 17.01-05, C 17.07-12.

Bearbeitungen für Blasorchester (Auswahl): Ouvertüre zu Die Hochzeit des Figaro, bearb. Joosen, Mo; Eine kleine Nachtmusik, bearb. Mejins, Mo; Menuett aus Symphonie Nr. 39, bearb. Veenendaal, Mo; Ave verum, bearb. van Leeuwen, Mo; Hornkonzert Nr. 1, bearb. Zurmühle, Mo; Klarinettenkonzert, bearb. Zurmühle, Mo; Ouvertüren zu Cosi fan tutte, Don Juan, Gärtnerin aus Liebe, Titus, Zauberflöte, alle (Do); zahlreiche Opernausschnitte (Do).

Lit.: MGG; Riemann; G. Velt, Die Blasmusik, Bozen 1972; J. Saam, Das Bassetthorn, Mainz 1971; 0. Kroll, Die Klarinette, Kassel 1965; Whitwell.

NEUMAYR Sepp
Geb. Kleinarl 3. April 1932, Komponist und Musikverleger.
Vor seiner Eigenverlagsgründung 1977 Postbeamter. Musikalische Ausbildung auf den Instrumenten Klarinette, Flügelhorn, Baßflügelhorn und Baß sowie Akkordeon und Steirische Harmonika. Privatstudien in Harmonie- und Formenlehre, Kontrapunkt und Dirigieren bei Prof. Leo Ertl. Seit 1960 Leiter der Musikkapelle Kleinarl, seit 1965 Bezirkskapellmeister des Pongaues und Wertungsrichter. Sein 1951 begonnenes Schaffen umfaßt derzeit rund 250 Werke: Märsche, Walzer, Polkas, Ländler, Ouvertüren, Potpourris, Charakterstücke, Konzertmusik, Präludien, Alm- und Berglieder sowie Jagd- und Tanzmusik, eine Alpenländische Weihnachtsmesse für gemischten Chor, Orgel und vier Klarinetten sowie ein Requiem für Blasmusik. Daneben zahlreiche Bearbeitungen von Melodien aus Opern und Operetten, Chorälen, Volks- und Weihnachtsliedern, zwei Sätzen aus der Militärsymphonie von Joseph Haydn und einer Kirchensonate von W. A. Mozart.

Werkauswahl: A. Märsche Freundschaftsmarsch, op. 13; Mein Heimatland, op. 21; Dir zum Gruß, op. 103; Bergmannslust, op. 110; Bläserklang, op. 172; B. Ouvertüren - Der Musikus, op. 189; Toi, toi, op. 198; Dorfkonzert, op. 167; Mein Ideal, op. 217; C. Potpourris - Bei uns dahoam, op. 150; Klingende Heimat, op. 159; Opernzauber, op. 206; Almgschicht'n, op. 215; Beliebte Melodien (Operettenmelodien); Im weißen Rößl (Operette) und Strauß spielt auf (diese drei zuletzt genannten Werke sind Bearbeitungen für Blasmusik); D. Walzer - Klingendes Tal, op. 54, Dirndlball, op. 162; Frohsinn, op. 176; Erinnerung, op. 179; Blumengrüße, op. 193; Frühlingszauber, op. 129, Ewig jung, op. 232; Frohe Stunden, op. 246; E. Konzertstücke - Burgruf, op. 214; Präludium, op. 168; Portrait eines Musikers, op. 225; F. Polkas Lustige Musikanten, op. 89; Böhmsky, op. 202; Sonntagskinder, op. 210; Böhmermädl, op. 223; Alte Böhm, op. 21 1; Tschechen-Laune, op. 230; G. Sonstiges - Requiem für Blasorchester, op. 200; Zwergleins Parademarsch, Charakterstück, op. 105; Trio für Klavier, Klarinette und Violine, op. 180; Melodie der Alpen, Idylle, op. 87; Kleine Pastoralmesse, op. 130; Aufzug der Hirten, Weihnachtliche Spielmusik, op. 194; Rondo für Klavier, op. 248; Arie der Pamina, aus der Oper "Die Zauberflöte" von W. A. Mozart, für 14 Instrumente und Gesang, op. 242.

NOGGLER Johann
Geb. Tamsweg 21. Dezember 1878, gest. 5. Dezember 1960, Lehrer.
Ab 1900 Organist und Musiklehrer, 1925-1953 Kapellmeister in Tamsweg. 1914-1920 Kriegsdienst und Gefangenschaft.

Werke: Grüß Gott, Marsch; Schneeflocken, Gavotte; Immer deutsch und frei, Marsch; Im Bakonnyerwalde, Marsch; Hexenpolka.

PLOHOVICH Gottfried
Geb. Korneuburg 10. März 1926.
Lebt heute als pensionierter Musikprofessor und Musikschulleiter in Saalfelden. Mit vier Jahren erster Klavierunterricht, besuchte Pflichtschulen und Gymnasium in Korneuburg, Stockerau und Wien, Absolvent der Technischen Lehr- und Versuchsanstalt für Textilindustrie in Wien. Daneben als Privatmusiklehrer und Organist tätig. 1946-1950 Kirchenmusikstudium an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien. Ab 1950 Chorleiter und Organist sowie Lehrer an der Musikschule Saalfelden. 1952 Gründer und Leiter des Männerchors Saalfelden, ab 1955 Leiter der örtlichen Musikschule und ab 1956 Musikerzieher an der BEA Saalfelden. Gründer verschiedener Volksmusikgruppen, 1977 Gründer und Leiter des Volksliederchores Saalfelden. Erhielt für seine musikalischen Aktivitäten verschiedene Auszeichnungen. Seit 1940 als Komponist tätig, bisher über 250 Kompositionen, u. a. musikpädagogische Werke, Chormusik, Lieder, Kirchenmusik und Blasmusik sowie Spielstücke in Anlehnung an volksmusikalische Vorbilder.

Werkauswahl: Feste in Valencia, 1961; Dachstein-Fanfare; Schützengruß (Marsch für die Salzburger Schützenkompanien), 1980; Heimat am Steinern Meer, Suite in vier Sätzen, 1982; Schelmenstreiche, Ouvertüre; Ewige Tauern, Ouvertüre, 1983; Saalfeldner Schützenmarsch; Mississippi-Melody, Ouvertüre.

POKORNY Adolf
Geb. 1882, gest. 1944, gelernter Kaminkehrer.
1924-1932 Kapellmeister in Werfen. Gründete nach dem Ersten Weltkrieg die bald weitum bekannte "Pongauer Bauernkapelle Pokorny", deren "Pongauer Tanzl" zu den frühesten Plattenaufnahmen Salzburger Tanzmusik zählen.

Werkauswahl: Pongauer Hochzeitsmarsch; Werfener Marsch; Veteranen-Marsch; Habernstroh-Walzer; Soakrischer Ländler; Annen-Polka.

PÜHRINGER Kurt
Geb. Salzburg 9. April 1951, Lehrer.
Erster Flötenunterricht mit fünf Jahren, später Ausbildung auf der Klarinette, davon fünf Jahre lang am Mozarteum. Ehemaliges Mitglied der Lehrerhausmusikkapelle Salzburg. 1972 wurde er Mitglied der Bürgermusikkapelle Lofer, seit 1981 ist er deren Leiter.

Werk: Jubiläumsgrüße, Marsch, 1982.

RAINER Gottfried
Geb. Kaprun 8. Oktober 1906, pensionierter Bergführer und Vermessungstechniker.
58 Jahre lang Mitglied der Musikkapelle Kaprun (Flügelhorn); 1978 zum Ehrenmitglied ernannt.

Werke: Kaprun, mei Hoamat, Marsch; Kaprun voran, Marsch; Mein Kaprun, Marsch.

REINHARDT Johann
Geb. 8. Dezember 1902, gest. 17. April 1973, gewesener Gemeindebediensteter.
Studierte in Wien Klavier und Schlagwerk. 1951-1967 Kapellmeister in Badgastein.

Werke: Lieder, Märsche, Ouvertüren, Potpourris, Krippenspiele, eine Messe sowie ein Intermezzo.

REITER Stefan senior
Geb. Rauris 17. Oktober 1878, gest. 26. September 1954, Landwirt.
1895 als Klarinettist in die Musikkapelle Rauris eingetreten. 1914-1918 Kriegsdienst im IR Erzherzog Rainer Nr. 59. Danach baute er die Musikkapelle Rauris wieder auf und leitete diese bis 1936. Weitum bekannter Tanzmusikant und besonders geschätzt wegen seiner einzigartigen Kenntnis althergebrachter Tanzweisen; mehrere dieser Stücke sind später auch von Tobi Reiser übernommen worden.

Werkauswahl: Pinzgauer Bauernmarsch; Jubelklänge, Marsch; Sonnblickmarsch; Rojachermarsch; daneben noch Grablieder, Potpourris und zahlreiche Tanzweisen.

RICHTER Wenzel
Geb. um 1870, gest. um 1940, Musiklehrer
1906-1937 Leiter der Bürgerkorpskapelle Hallein; zuvor Orchesterleiter im k. k. privil. Carltheater sowie Leiter der Militär-Veteranenkapelle "Erzherzog Carl". Mitglied des Gründungskomitees des "Reichsverbandes österreichischer Volksmusik" (1931) und Musikmeister von Salzburg".

Werke: Hauptmann-Steinhauser-Marsch, 1927; daneben noch zahlreiche andere Märsche, Walzer und sonstige Musikstücke.

RIEDMANN Josef
Geb. Hopfgarten 11. Dezember 1930, Musiklehrer und Kapellmeister.
Studium an der Hochschule Mozarteum mit Abschluß in den Fächern Klarinette und Musikpädagogik. Seit 1966 Lehrer an der Musikschule in Zell am See, seit 1967 Leiter der Bürgermusikkapelle Zell am See. Gründer und Leiter mehrerer musikalischer Ensembles wie Big Band, Bläserensemble, Chor- und Orchestergemeinschaft sowie Flötenquintett.

Werkauswahl: Gruß aus der Heimat, Marsch, Mit neuer Kraft, Marsch, Immer fidel, Marsch.

SCHMID Hans
Geb. Klein Tajax bei Znaim, Südmähren, 20. November 1893.
Sohn eines Kleinbauern, der zugleich auch Leiter einer Tanzkapelle war. Dieser hatte drei Jahre lang bei der Musikkapelle des k. u. k. IR 99 gedient und unterrichtete seinen Sohn schon früh auf den Instrumenten Violine, Trompete, Flügelhorn und Baßflügelhorn sowie in Musiktheorie. Mit zehn Jahren besuchte Hans Schmid die Musikschule von Znaim, die er mit Vorzug absolvierte. Zugleich spielte er in der väterlichen Kapelle mit und begann mit der Komposition leichter Tanzstücke. Da das geplante Studium am Musikkonservatorium in Wien an finanziellen Problemen scheiterte, kam Hans Schmid mit 15 Jahren als Musikeleve zur Regimentsmusik des k. u. k. IR Erzherzog Rainer Nr. 59 nach Salzburg. Nach erfolgreicher Aufnahmeprüfung sofortiger Einsatz als Primgeiger und Baßflügelhornist. Daneben widmete er sich der Vertiefung seiner musiktheoretischen Kenntnisse, der Komposition und dem Arrangieren. Während des Ersten Weltkrieges zunächst als Leiter der Regimentsmusik im Range eines Feldwebels an der russischen und später an der italienischen Front eingesetzt. In dieser Zeit, im Herbst 1915, entstand sein bekanntestes Werk, der "Rainer Marsch", als Regimentsmarsch für das IR Erzherzog Rainer Nr. 59 geschaffen". 1917 kam Hans Schmid vorübergehend zur Regimentsmusik des 1. Regiments der Tiroler Kaiserjäger unter Kapellmeister Karl Mühlberger, dem Komponisten des "Kaiserjäger-Marsches". Das Kriegsende erlebte er in seinem Stammregiment Nr. 59. Als Ergebnis des Krieges hatte er seine Heimat sowie sein Vermögen verloren und war aufgrund seines angeschlagenen Gesundheitszustandes zu einem Drittel berufsunfähig. Zunächst einige Monate lang gelegentliche Mitwirkung als Musiker in Stummfilmkinos und Kirchen. Ab Juni 1919 Gemeindesekretär und Kapellmeister in Tamsweg, wo er die Bürgermusikkapelle wiederaufbaute und ein Salonorchester gründete. Zugleich war er Mitbegründer der benachbarten Musikkapelle Seetal. 1922-1925 wirkte er als Gemeindesekretär und Kapellmeister in Straßwalchen, wo er auch ein Theaterorchester ins Leben rief. 1925 übersiedelte er nach Salzburg und leitete hier, mit mehreren Unterbrechungen, die Musikkapelle Maxglan bis 1947. Daneben führte er ein eigenes Salonorchester und war Mitglied des Mozarteum-Orchesters. Während des Zweiten Weltkrieges Leiter eines chemischen Betriebes und zeitweise Einsatz in der Fliegerabwehr. In dieser Zeit führte er das Salzburger "Freizeit-Studio-Orchester". Mit Kriegsende hatte er ein zweites Mal Existenz und Habe verloren. 1950 nahmen der Komponist und seine Gattin Hedwig Abschied voll Salzburg und übersiedelten in die USA. Dort baute sich Hans Schmid gemeinsam mit seiner Gattin eine neue Existenz als Musiklehrer, Dirigent und Komponist sowie als Inhaber des "Mozart Music Studio" auf. 1964 nach Salzburg zurückgekehrt, war er 17 Monate lang vergeblich auf der Suche nach einer geeigneten Wohnung und kehrte im Oktober 1965 erneut in die USA zurück. Seither verbringt Hans Schmid seinen Lebensabend in Salt Lake City im amerikanischen Bundesstaat Utah. Am 21. Dezember 1964 erhielt Hans Schmid das Bürgerrecht der Stadt Salzburg; am 24. April 1966 wurde er vom Landesverband der Salzburger Blasmusikkapellen für seine Verdienste um das Blasmusikwesen in Österreich, im besonderen im Bundesland Salzburg, zum Ehrenkapellmeister auf Lebenszeit ernannt.

Werkauswahl: A. Märsche - Simson; Alpenjäger; Oberst-Fischer-Marsch; Rainer Marsch; Spielmannsgruß; Berglandkinder; Kaiserschützen, Viribus unitis; Santa Fé; Gemütlich und fidel; Germanentreue; Hoch die Musik; Brasilia; Alpinia; Von Bregenz bis Eisenstadt; Salzburger Spatzen; Gruß aus Tulsa; B. Trauermärsche - Memento mori; Ich hatt' einen Kameraden; C. Walzer - Schön ist die Jugendzeit; Grüße aus der Mozartstadt; Durch Österreichs Gauen, Brautnacht; Salzburger Glockenspielkinder; Perlen aus dem Salzkammergut; D. Ouvertüren - Mirabella; Austria; Fanfarengrüße; Melodia; Schön ist die Jugendzeit; Juvavia; E. Operetten - Der Graf vom Wienerwald; Bauernblut; F. Polkas - Austria Express; Der Pfiffikus; Sensation, Konzertpolka für Solotrompete; G. Idyllen - Aus dem Zillertal; Aus der Bergheimat; Beim Fensterln; Erinnerung an Salzburg; Frühling in den Alpen; H. Charakterstücke - Der fidele Hammerschmied, Amorettenparade; Im Feldlager; Indianisches Fest; Salzburger Schlittenpost; Schihaserl-Parade; 1. Sonstiges - Der lustige Trompeter, Solo für Flügelhorn oder Trompete; Die Blumenkönigin, Gavotte; Geburtstagsständchen; Hochzeitsständchen; Ich liebe Dich, Ständchen-, Sei glücklich, Humoreske, Mit Sang und Klang, Volkslieder-Potpourri; Der Postillon.

SCHMIDT Gustav
Geb. Roßbach, Böhmen, 13. Dezember 1865, gest. Neuern im Böhmerwald 2. Juni 1931.
1899-1905 Kapellmeister beim IR 59. Ursprünglich für das väterliche Handwerk als Rauchfangkehrer vorgesehen, spielte er nach Beendigung der Pflichtschule vorerst drei Jahre lang als Trompeter in der "Stadtpfeiferei" von Altenburg. 1889/90 studierte er in Wien Klavier und Komposition. Seit 1883 war er Militärmusiker im IR Erzherzog Joseph Nr. 37, 1892-1895 Kapellmeister beim IR Wilhelm 1. Deutscher Kaiser und König von Preußen Nr. 34; 1896-1899 war er "Kapellmeister in Sr. Majestät Kriegsmarine zu Land und zur See", danach übernahm er die Leitung der Rainer-Kapelle. 1905 trat Gustav Schmidt in den Ruhestand, leitete jedoch in der Folge bis 1927 das Kurorchester in Franzensbad.

Werkauswahl: Märsche - Admiral Spann; Admiral Knittel; Alpengigerl, op. 105; Freiherr von Verer, op. 108; En Parade; Weana Schik; Sonstiges - Perle der Residenz, Walzer, op. 106; Fiori die Primavera, Walzer, op. 102; Zug der Wiener Pülcher, Burgmusik-Szene, op. 207.

SEIDL Josef
Geb. Saalfelden 1934, Musiklehrer und Kapellmeister.
Erste musikalische Ausbildung auf dem Baßflügelhorn. Ab 1949 Mitglied der Bürgermusikkapelle Saalfelden, 1956-1963 der Militärmusik Salzburg. In dieser Zeit Studium am Mozarteum mit Hauptfach Posaune; Reifeprüfung 1963. Kapellmeisterausbildung bei Prof. Leo Ertl. Seit 1964 Mitglied des Mozarteum-Orchesters (Baßposaune), seit 1965 Lehrer für tiefes Blech am Salzburger Musikschulwerk. Josef Seidl ist seit 1968 Leiter der Magistratsmusikkapelle Salzburg und seit mehreren Jahren auch Wertungsrichter.

Werkauswahl: Unser Gruß, Marsch; Happy Years, Marsch; Mei Hoamat, mei Salzburg, Potpourri; Pastorale nach einer Salzburger Hirtenweise; Lieder und Tänze aus dem Salzburger Land; Arrangements: Auf einem persischen Markt, von Ketelbey; japanischer Laternentanz, von Yoshitomo; Melodien aus dem Musical "Anatevka"; Ouvertüre zu "Banditenstreiche" von F. v. Suppé.

SPIRK Josef
Geb. Mühldorf bei Feldbach, Oststeiermark, 19. August 1946. Ab 1959 Ausbildung an der städtischen Musikschule Feldbach in den Fächern Klarinette und Musiklehre; zugleich Mitglied der Stadtkapelle Feldbach. Ab Oktober 1964 ordentliches Studium an der Hochschule für Musik in Graz im Hauptfach Klarinette bei Prof. Steinwidder, später im Fach Orchesterleitung bei Prof. Haider. Ab September 1965 Mitglied der Militärmusik des Militärkommandos Steiermark. 1974 Diplomprüfung im Hauptfach Klarinette, 1975 Militärkapellmeisterprüfung beim damaligen Musikreferenten im Armeekommando, Prof. Leo Ertl. Am 1. April 1976 trat Josef Spirk die Nachfolge von Prof. Leo Ertl als neuer Kapellmeister der Militärmusik Salzburg an. Zugleich wurde er zum Kurslehrer für den viersemestrigen Kapellmeisterlehrgang des Salzburger Blasmusikverbandes bestellt. 1979 erfolgte seine Wahl für drei Jahre zum Bezirkskapellmeister der Stadt Salzburg.

Werke: Dr. Haslauer-Marsch, 1979 (gemeinsam mit S. Kufner); Komm zu mir, Polka, 1980 (gemeinsam mit S. Kufner); Sportsfreunde, Marsch, 1980 (gemeinsam mit G. Luksch); Divisionär Riedl-Marsch, 1982 (gemeinsam mit G. Bleyer).

STEINER Rupert
Geb. Hallein 18. April 1920, gelernter Bau- und Möbeltischler.
Bereits ab dem achten Lebensjahr nacheinander Ausbildung auf Zither, Violine, Mandoline, Horn und Schlagwerk. 1937 Mitglied der Bürgerkorpskapelle Hallein, 1949 des Halleiner Mandolinenorchesters. Musiktheoretische Ausbildung bei Sepp Nissl, dem langjährigen Leiter des Mandolinenorchesters Hallein. 1950-1953 Mitglied des Eisenbahnermusikvereines Hallein, seit dessen Eingliederung in die Bürgerkorpskapelle wiederum Mitglied derselben bis heute; Stabführer und stellvertretender Kapellmeister.

Werke: Halleiner Gardemarsch; daneben mehrere Werke für Mandolinenorchester.

TOPF Rudolf
Geb. St. Martin bei Ried 28. Mai 1902, pensionierter Gendarmeriebeamter.
Ab dem sechsten Lebensjahr Geigenunterricht, mit zehn Jahren bereits zweiter Geiger im örtlichen Kirchenchor. Von 1. April 1916 bis Kriegsende Musikeleve im IR Dankl Nr. 53 in Agram. Ausbildung auf der Querflöte sowie in Musiktheorie. 1920-1926 erster Flötist und Geiger beim oberösterreichischen Alpenjäger-Regiment 8 Maria Theresia, wo er zusätzlich Oboe und Saxophon erlernte; gleichzeitig erhielt er bei Kapellmeister Johann Handl Unterricht in Instrumentation für Blas- und Streichmusik. Nach Beendigung der aktiven Militärdienstzeit war er vorübergehend als zweiter Oboist beim Linzer Landestheater tätig, im März 1928 trat er in den öffentlichen Dienst bei der Bundespolizeidirektion Linz, wo er auch bald Mitglied des Polizeiorchesters wurde. Zu dieser Zeit war er bereits Schüler des Komponisten und Dirigenten Johann Nepomuk David. 1936 kam Rudolf Topf zur Bundespolizeidirektion Salzburg und begann am Mozarteum ein ordentliches Studium in Kontrapunkt und Komposition. Gleichzeitig bildete er aus den Reihen des bestehenden Musikvereines die Polizeimusikkapelle Salzburg; diese wurde im Februar 1939 aufgelöst und der neuaufgestellten SA-Musik eingegliedert. Ab April 1940 im Musikkorps Böhmen und Mähren in Prag als erster Oboist und Saxophonist tätig, im Januar 1942 zum Musikkorpsführer ernannt. Nach der Rückkehr aus der amerikanischen Gefangenschaft begann er im Herbst 1945 mit der überaus schwierigen, jedoch letztendlich erfolgreichen Wiedergründung der Polizeimusikkapelle Salzburg. In den Folgejahren auch als Musiklehrer und Wertungsrichter tätig sowie 14 Jahre lang Bezirkskapellmeister von Salzburg-Stadt. Am 28. Mai 1965 beendete Rudolf Topf mit einem Konzert im Kurhaussaal in Bad Reichenhall seine jahrzehntelange Tätigkeit als Kapellmeister und Dirigent.

Werkauswahl: Messe in Es für kleines Streichorchester und gemischten Chor, 1934; Konzert in e-Moll für Kammerorchester, 1935; Festlicher Marsch für Blasmusik, 1947; Niobe, sinfonischer Prolog für Blasmusik, 1947; Sursuni corda, für Blasmusik, 1954; Konzertante Messe für Blasmusik, 1974; Kleiner Schelm, musikalische Szene für Blasmusik, 1974; Passacaglia Konzertant für Blasmusik, 1975; Bruckhäusler Festmarsch für Blasmusik, 1979; Requiern für vierstimmig gemischten Chor und Blasmusik, 1980/81. Daneben zahlreiche Bearbeitungen von klassischen und zeitgenössischen Werken, insbesondere von Strauss-Kompositionen, für Blasmusik.

UNTERWURZACHER Albert
Geb. um 1870, gest. um 1940.
Sohn des Gründungskapellmeisters von Neukirchen am Großvenediger, Wenzel Unterwurzacher. Er wirkte um die Jahrhundertwende in Stuhlfelden als Organist und Chorleiter; 1925/26 leitete er die Musikkapelle Stuhlfelden.

Werkauswahl: Vergiß mein nicht, Marsch; Marienmesse in Es.

UNTERWURZACHER Rudolf
Geb. Fügen im Zillertal 16. Februar 1913.
Großneffe des Gründungskapellmeisters der Musikkapelle von Neukirchen am Großvenediger, Wenzel Unterwurzacher. Seit über 50 Jahren als Klarinettist bei der Trachtenmusikkapelle Neukirchen am Großvenediger tätig.

Werke: A. Märsche - Durch's Dürrnbachtal; Kleinvenediger; Am Blausee; Jubiläumsmarsch; B. Trauermärsche - Friede mit Dir; Feierabend; Abschiedsstunde; C. Bergmesse für gemischten Chor und Bläsersatz (uraufgeführt im Sommer 1982 bei der Einweihung einer Bergsteigerkapelle im Obersulzbachtal).

WEISSBACHER Sepp
Geb. Au bei Lofer 11. Januar 1914.
Ehemaliger Geschäftsführer der Rot-Kreuz Bezirksstelle in Zell am See. Bereits im Kindesalter lernte er im Kreise seiner Familie die Musik, insbesondere die Volksmusik seiner engeren Heimat, kennen. Mit zehn Jahren erster Unterricht auf dem Es-Horn beim damaligen Kapellmeister von Lofer, Hans Faistauer. Ein Jahr später Mitglied der Musikkapelle St. Martin bei Lofer, wo er bald als Baßflügelhornist sowohl in der Kapelle als auch in der daneben bestehenden Tanzmusik mitwirkte. Erster erfolgreicher Auftritt als Tanzmusikant mit 13 Jahren. 1933-1938 diente er als Militärmusiker im Alpenjägerbataillon 3 in Salzburg. In dieser Zeit vertiefte er neben seiner praktischen Tätigkeit als Musiker eingehend seine Kenntnisse in Musiktheorie und widmete sich daneben ersten Kompositionen sowie, schon wie bisher, der Volksmusik. 1939-1945 Kriegseinsatz, vorwiegend als Korpsführer (Musikmeister) einer Regimentsmusik im Rahmen der Truppenbetreuung. Nach Kriegsende kam er als Geschäftsführer der Rot-Kreuz-Bezirksstelle nach Zell am See. Hier begann für ihn eine musikalisch überaus aktive Zeit: Zunächst widmete er sein musikalisches Können als stellvertretender Kapellmeister dem Wiederaufbau der Bürgermusikkapelle Zell am See. 1946 gründete er eine bald weitum bekannte Pinzgauer Tanzlmusi. Daneben wurde er als ausgezeichneter Posaunist immer wieder gebeten, aushilfsweise bei anderen bekannten Tanzmusikgruppen mitzuspielen. 1950-1953 wirkte er, neben seiner Tätigkeit bei der Bürgermusikkapelle Zell am See, erfolgreich als Kapellmeister und Lehrer des musikalischen Nachwuchses in Maishofen. Um 1950 war er vorübergehend als Lehrer an der Musikschule Zell am See unter Prof. Leo Ertl tätig, bei welchem er in dieser Zeit auch seine musiktheoretischen Kenntnisse vertiefte. 1953 gründete er mit dem damaligen Kapellmeister von Bruck an der Glocknerstraße und nunmehrigen Bezirkskapellmeister des Pinzgaues sowie stellvertretenden Landeskapellmeister Hias Höll die "Pinzgauer Alpensymphoniker", eine jahrelang sehr erfolgreiche Zwölf-Mann-Kapelle. Im Dezember 1982 beendete Sepp Weißbacher seine jahrzehntelange musikalische Tätigkeit in der Bürgermusikkapelle Zell am See.

Werkauswahl: Erinnerungen, Marsch, 1942; Spitzfindigkeiten, Solo für Xylophon und Blasorchester, 1956; Posaunenparade, Solo für drei Zugposaunen, 1956; Trompeter voran, Solostück für drei Trompeten und Blasorchester; Solistische Polka, Solo für drei Trompeten und Blasorchester, 1957. Daneben Instrumentierungen und Arrangements aus zahlreichen Werken für Blasorchester sowie zahlreiche Kompositionen und Bearbeitungen für Zwölf-Mann-Besetzung und auch kleine Tanzmusik- und sonstige Spielgruppen.

WIESER Sepp
Geb. Mittersill 4. April 1938, Rechtspfleger.
Mit 14 Jahren erster Unterricht beim damaligen Kapellmeister von Mittersill, Johann Maier, zunächst auf der Es-Trompete, später auf dem Flügelhorn. Mit 15 Jahren Mitglied der Bürgermusikkapelle Mittersill. 1958/59 Präsenzdienst bei der Militärmusik Salzburg unter Prof. Leo Ertl. Anschließend Ausbildung auf der Klarinette bei Hans Hoyer in Zell am See. Später Wechsel vom Flügelhorn zur Klarinette in der Musikkapelle Mittersill, deren Leitung ihm 1966 übertragen wurde. Im Jahre 1979 beendete er seine Tätigkeit in der Musikkapelle Mittersill und gründete die Jugendblasmusikkapelle Oberpinzgau-Mittersill. 1978/79 absolvierte er den Kapellmeisterkurs des Salzburger Blasmusikverbandes.

Werk: Mittersiller Jungmusikanten, Marsch, 1981.

WIMMER Eduard
Geb. Uttendorf im Pinzgau 29. Oktober 1906, pensionierter Gendarmeriebeamter.
Aufgewachsen in Taxenbach, unterrichtete ihn sein Vater mit acht Jahren auf dem Flügelhorn. Bis 1927 war er, wie sein Vater, Mitglied der Musikkapelle Taxenbach und wirkte mit ihm zugleich beim örtlichen Kirchenchor als Waldhornist mit. 1927-1930 diente er als Militärmusiker im Salzburger Alpenjägerbataillon 3. Hier spielte er Flügelhorn und Schlagwerk sowie Kontrabaß. Daneben studierte er am Mozarteum Trompete, Kontrabaß und Harmonielehre. Am 1. Januar 1931 erfolgte seine Übernahme in die Bundesgendarmerie. Nach Beendigung der Ausbildung in Innsbruck kam er zunächst als Probegendarm nach Altenmarkt, anschließend nach Badgastein und zuletzt nach Schwarzach. In allen drei Orten wirkte er jeweils als Mitglied der örtlichen Musikkapelle. Mit seinem Dienstantritt in Schwarzach am 1. Oktober 1933 übernahm er zugleich die Leitung der Musikkapelle und formte diese im Laufe der nächsten Jahre zu einem weitum angesehenen Klangkörper, der auch den Zweiten Weltkrieg überstand. Nach dem Krieg wirkte er viele Jahre lang als Bezirkskapellmeister und Bezirksobmann des Pongaues. 1974 legte er aus gesundheitlichen Gründen alle seine musikalischen Funktionen nieder, wobei er von der "Salzlecker' Trachtenkapelle Schwarzach für seine Verdienste um das örtliche Blasmusikwesen zum Ehrenkapellmeister auf Lebenszeit ernannt wurde.

Werkauswahl: Salzlecker-Marsch; Kameradschaftstreue, Marsch; Josefinchen, Charakterstück.

WINKLER Anton
Geb. Stuhlfelden 9. Juni 1933, Verwaltungsbeamter.
Aufgewachsen in Uttendorf im Pinzgau, wurde er vom damaligen Kapellmeister Alois Schernthaner auf dem Flügelhorn ausgebildet und mit elf Jahren Mitglied der örtlichen Musikkapelle; daneben lernte er noch Horn und Zither. 1955 übersiedelte er aus beruflichen Gründen nach Braunau am Inn und trat dort der Werkskapelle der Vereinigten Metallwerke Ranshofen bei. Daneben studierte er drei Jahre lang am Mozarteum Trompete und absolvierte mehrere Dirigentenlehrgänge bei Prof. Rudolf Zeman in Linz und Steyr. 1958 studierte er an der Musikhochschule Trossingen, Bundesrepublik Deutschland, und legte bei Prof. Willy Schneider an der Abteilung Blasmusik die Kapellmeisterprüfung ab. 1965 übersiedelte er nach Zell am See und wirkte ein Jahr lang in der Bürgermusikkapelle mit. Gleichzeitig trat er der Musikkapelle Maishofen bei, deren Leitung er 1970 übenahm.

Werk: Schloßfestmarsch, 1978.

WÖLFL Joseph
Geb. Salzburg 24. Dezember 1773, gest. London 21. Mal 1812.
Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er als Kapellknabe am Salzburger Dom (1783-1786) bei Leopold Mozart und Michael Haydn. Später war er vorübergehend als Musiklehrer in Warschau tätig. Er erwarb sich großen Ruhm als komponierender Klaviervirtuose ab 1801 in Paris und ab 1805 in London.

Werkauswahl: mehrere Sonaten und Menuette für Oboen, Hörner und Fagott; zwei Trios für Klarinette und Fagott; daneben Opern, Ballette, Sinfonien, Klavierkonzerte und Kammermusik.

ZALLER Franz
Geb. St. Margarethen im Lungau 19. Oktober 1929, gelernter Schuhmacher.
Brachte sich mit 16 Jahren das Klarinettenspiel selbst bei. 1948 Gründungsmitglied der Musikkapelle St. Margarethen im Lungau, deren Leitung er auch 1957-1975 innehatte. Anschließend noch zwei Jahre lang Mitwirkung in der Kapelle als Saxophonist. Seit 1977 widmet er sich mit seinen beiden Söhnen ausschließlich der Hausmusik.

Werk: Wanderbursch, Marsch.

ZAUNSCHIRM Franz
Geb. Tamsweg 1953, Musikpädagoge.
Nach der Matura 1972/73 Mitglied der Militärmusik Salzburg und Studium an der Hochschule Mozarteum. 1977 Lehrbefähigung für Gymnasien und Diplom mit Auszeichnung in Kirchenmusik; 1980 Lehrbefähigung für Orgel und Sponsion zum Magister der Philosophie (Mag. phil.) an der Universität Salzburg. Seit 1977 Kompositionsstudium bei den Professoren Franz Doppelbauer und Cäsar Bresgen, ab 1980 bei Prof. D. de la Motte in Hamburg; Abschluß 1982. Anschließend Ernennung zum Dozenten für Musiktheorie an der Musikhochschule in Hamburg. Preisträger des Bundesministeriums für Wissenschaft und Kunst 1977.

Werkauswahl: Konzertmarsch, 1983; zahlreiche Werke für Chor, Kammermusik und Orchester; Kinderlieder.

ZAVERTHAL Wenzel Hugo
Geb. Polepp bei Leitmeritz, Böhmen, 31. August 1821, gest. Leitmeritz 8. September 1899.
Bruder von Militärkapellmeister Joseph Sawerthal, dem späteren Hofkapellmeister von Mexiko unter Kaiser Maximillan24. 1854-1859 Kapellmeister beim 1R 59. 1834-1840 studierte er am Prager Konservatorium Klavier, Gesang und Baß. 1845/46 Wehrdienst beim 18. Linien-Infanterie-Regiment in Mailand, ab Januar 1847 Orchesterdirigent und Professor am Konservatorium in Barcelona. 1850-1854 Kapellmeister beim IR Alt-Starhemberg Nr. 54 in Wien. 1959 quittierte er aus familiären Gründen den Militärdienst beim IR 59 und übersiedelte nach Modena, wo er dann viele Jahre lang als "Maestro Concertatore e direttore di musica" tätig war.

Werkauswahl: Der Marsch (Soldatenlied); Triester Defilier Marsch, 1850; Kaiser Franz Joseph's Marsch, 1852; Sommernachtstraum, Marsch; Erinnerung an Novy, Expeditionsmarsch; Variationen und Polacca für zwei Flügelhörner; Graduale; Polka d'amore; Grand Ouvertüre in F-min; daneben zahlreiche Arrangements zeitgenössischer Werke.